Normal ist langweilig

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Es war einiges los in letzter Zeit. Viel Besuch und wenig Möglichkeiten zu schreiben. Doch jetzt komme ich endlich dazu den Bericht der letzten Wochen nach zu reichen – auch das liegt bereits wieder 4 Wochen zurück, weil Vicky ja unbedingt umziehen musste und auch für nichts mehr Zeit hatte.

Meine liebe Mutter und  Schwester waren für eine Woche in Istanbul. Mit ihnen habe ich die Prinzeninseln erforscht. Dabei handelt es sich um eine Inselgruppe in der Nähe der Stadt, auf die früher die Prinzen des Sultans geschickt wurden, um auf ihre späteren Regierungsaufgaben vorbereitet zu werden. Heute treibt sich dort der Geldadel rum und von den Pferdekutschen aus  bestaunen Touristen die schönen, alten, hölzernen Villen.  Auch wir gönnten uns eine solch altertümliche Fahrt durch die Kiefernwälder und Wochenendresidenzen begleitet von entspannungssuchenden Istanbulern auf Fahrrädern und mit Halt an diversen Souvenirtankstellen. Auch der Weg dorthin und zurück mit der Fähre ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Man fährt eine starke Stunde entlang eines nicht enden wollenden Meers an Häusern und kann den Blick auf die Istanbuler Skyline genießen.
Unter der Woche mussten die beiden leider ohne mich die Stadt erkunden, da mein Urlaubskonto doch schon etwas schmal geworden ist. Abends zeigte ich Ihnen allerdings meine liebsten Plätze um Essen zu gehen.

Fünf Minuten nachdem meine Familie abgeflogen war, landete auch schon mein guter Freund Benedikt. Fliegender Wechsel im wahrsten Sinne des Wortes. Gewohnt wie aus Deutschland wenn wir uns sehen, war erstmal essen, trinken, quatschen angesagt –  diesmal nicht auf der Nevizade (wie sonst immer wenn ich Besuch in Istanbul bekomme), sondern auf der Sofyali Sk. in einer stilvollen gemütlichen Location mit entspannter loungiger Athmosphäre. Sowie der Abend ausklang, begann auch der nächste Morgen, mit essen, trinken und quatschen, doch diesmal zum türkischen Frühstück mit Judith und Tugba in Cihangir. Nachmittags stiegen wir sehr tief in die türkische Kultur ein, mit einem Besuch an der technischen Universität Istanbul (İTÜ) und der Suche im Regen nach passenden Schrauben im Viertel Karaköy für meine Arbeit, bei der uns mein Kollege Ersin begleitete. Abends war es an der Zeit feiern zu gehen. Es war auch das erste Mal, dass ich in Istanbul einen Club besuchte. Genauer gesagt waren es drei. Die meiste Zeit verbrachten wir im Beat, wo auf zwei Floors Charts und Electro lief. Interessant war das wir durch unsere Körpergröße und Haarfarbe auffielen wie bunte Hunde. Beim  Wet-Burgerfrühstück auf dem Taksimplatz nach istanbuler Tradition, um sechs Uhr morgens, sprachen uns unsere Tischnachbarn an, die mir bis dahin noch nicht bekannt vorkamen, mit der Frage, wie es uns denn im Beat gefallen hätte und wo wir zwischendrin gewesen seien. Es entstand ein spannendes Gespräch über die Wahrnehmung unterschiedlicher Personen mit dem Schlussm, dass wir hier als Europäer nicht nach Schorndorfer Manier auf’s Podest steigen müssen um auf zu fallen.

Der Samstag fiel der Feierei geschuldet entsprechend träge aus, was uns allerdings nicht davon abhielt am Abend abermals auszugehen. Schließlich war Bene nur ein Wochenende da. Diese Party war dann allerdings weniger exzessiv, wodurch das Sightseeing am Sonntag im Schnelldurchlauf um einiges leichter fiel. Hagia Sophia, Blaue Moschee, Topkapipalast, Süleymanje Mosche, Ägyptischer Basar, Galataturm und Galatabrücke – ihr wisst Bescheid. Alles Wichtige gesehen, um am nächsten Tag genug Zeit zu haben die Busproduktion in Hosdere zu besuchen. Diese findet zum größten Teil in Handarbeit statt und ist hoch individualisiert. So laufen hier alle Mercedes-Busmodelle vom gleichen Band. Wobei keiner dem anderen zu 100% gleicht. Es wird sehr stark auf Kundenwünsche eingegangen und alles versucht, um spezielle Anforderungen zu erfüllen. Eine sehr interessante Führung für uns, für die ich mich an dieser Stelle nochmal bei allen Beteiligten, die dies möglich gemacht haben, bedanken möchte.
Abends war es dann für Bene leider schon wieder Zeit die Heimreise anzutreten und ein Wochenende nach dem Motto: „normal ist langweilig“ ging zu Ende.

Liebe grüße

Sebo

 

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