Eigentlich geht es mir gut aber eigentlich ist eigentlich ein halbherziges Wort. Ein halbherziges Synonym für tatsächlich. Und tatsächlich machen halbherzige Sachen nur halbglücklich. Und da sind wir nun.
Kennen wir alle – man steht im Kiosk und will schnell Kippen und ’n Bierchen holen und plötzlich hängt da riesengroß und strahlend die Eiskarte. Jetzt ein Eis, klasse Idee. Reingreifen, rausholen, undgeduldig wippend an der Kasse anstehen, Kleingeld schon abgezählt und dann endlich das Papier runterreißen und glücklich dran schlecken. Mhh, schmeckt genauso gut wie gedacht. Macht Lust auf mehr. Es hätte alles so schön sein können würde das Hirn nicht mal wieder reingrätschen… eigentlich gibt es in einer halben Stunde Mittagessen und dann schimpft Mama wieder, vom letzten Eis hatte ich schlimme Bauchschmerzen, vielleicht sollte ich das doch lieber lassen und außerdem wollte ich doch bis eben kein Eis, war das gut durchdacht? Hin und her gerissen vom Bauch-Verstand-Dilemma sinniert man darüber, ob sich all die Ängste im schlimmsten Fall bewahrheiten, statt einfach das zu genießen wofür man sich offenbar schon klar entschieden hat. Und ehe man sich versieht hält man ein kurzes Holzstäbchen in der Hand, während das Eis einem über die Hände läuft und kleine Tropfen auf dem Boden hinterlässt. Das nennt man dann zu spät. Mit dem Kalthalten ist es wie mit dem Warmhalten – frisch schmeckt es eben am besten!
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