Watch out

 

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Wer an Ostern alleine ist muss sich auch selber beschenken, Osterhasi gibt es ja eh nicht und wenn, dann hätte ich ihn sicher schon im Ofen. Nach langer Bedenkzeit musste dann doch die Uhr von Cluse her. Chic, filigran und zeitlos ist sie, passt zur Jeans aber auch zum Abendkleid, wie hätte ich sie mir nicht kaufen können. Und da ich hauptsächlich Silberschmuck trage, liege ich damit goldrichtig. Vorallem auch deshalb, weil meine andere Uhr gerade woanders ist, dort, wo man Zeit schenkt und hofft, dass sie einem gerade nicht geklaut wird.

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Und so passiert es mir ab und an, dass ich ein wenig hyperventiliere bei dem Gedanken daran, etwas so Kostbares wie Zeit zu verschenken. Dabei geht es weniger um eine Gegenleistung, als darum, zu spüren, dass dieses Geschenk geschätzt und dessen Wert anerkannt wird. In Zeiten, in denen wir an einem Tag immer mehr leisten und mehr arbeiten und mehr erledigen müssen, sollte man sein restliches Häufchen an Zeit wohlüberlegt verteilen. Da wären dann Freunde, Familie, Freizeitaktivitäten und manchmal auch die eine Person, die vielleicht einmal einen größeren Part in der Rollenbesetzung des Lebens spielen könnte. Zeitraum? – unbestimmt. Wer da schon begrenzt denkt, erlebt wahrscheinlich niemals unbegrenzt Freude. Doch wie kann ich wissen, ob sich der Zeitaufwand lohnt, wo doch gar nicht klar ist, dass alles gut wird und man zu zweit Hand in Hand in den Sonnenuntergang reitet…oder so ähnlich. Also erwarten wir doch Gegenleistung in Form von Sicherheit oder zuindest Aufwandsentschädigung bei Ablaufdatum? Naja, da müsste man dann wohl bereits nach dem ersten Treffen sobald klar ist, dass man sich wiedersehen will, einen Vetrag aufsetzen, mit Geld-zurück-Garantie, einer Versicherungspolice für Herz-& Hirnschäden und der Klausel, dass wenn alle Stricke reißen, die Eltern für ihre Kinder haften – einer muss immer dran glauben.

Mit so einem Vetrag wäre die Romantik von kurzer Dauer und wir merken, wirklich abgesichert ist man dennoch nicht. Also glaube ich, sollte man diese Sicherheit in sich selbst suchen. Dann verschenkt man Zeit gerne und lässt sich von der inneren Uhr nicht verrückt machen, die einen ab und an einholt und wilde Zweifel streut. Das ist dann der Punkt des Hyperventilierens und der Moment an dem ich nicht mehr richtig ticke. Dieses Ticken kommt aus dem Oberstübchen, das der Gelassenheit mit seiner neunmalklugen Logik die Uhr unter die Nase hält, frei nach dem Motto ‚Schau‘ mal auf den Tacho, komm‘ mal aus der Hüfte, so kann das ja nicht laufen‘.  Und sobald das mit dem Zeit-Raum-Kontinuum kollidiert, laufen bei mir die Uhren verkehrt. Äußert sich je nach Kombination vorherrschender Ereignisse und Fakten unterschiedlich, garantiert aber immer eine Fehlreaktion. Lernt man mit der Zeit. Kann dann manchmal auch zu spät sein, wenn man sich zu früh von der Logik reinquatschen lässt, statt der Sicherheit zu glauben. In meinem Fall möchte ich sagen, hat mich vermutlich die Zeitumstellung für einen kurzen Moment aus der Fassung gebracht.

Und alles andere, was wir heute nicht wissen können, wird uns die Zeit bringen, das sind manchmal Geschenke, manchmal auch nicht. Aber selbst wenn sie uns keins bringt, dann heilt sie immerhin wieder alle Wunden.

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